Ein Artikel der GNZ von Barbara Kruse
Möge es ein guter Steinauer Wein werden
Hobbywinzer weihen ihren Katharinengarten ein/Aufschrift auf 350 Millionen Jahre altem Sandstein
Im Mai hatten die Hobbywinzer vom Steinauer Weinberg ihre gut 500 Reben jede einzeln in den Boden gepflanzt. Ein stabiler Zaun umrahmt den 1.000 Quadratmeter großen Weingarten. Dann entstand eine solide Wetterschutzhütte aus Holz, deren Terrasse von einer Sandsteintrockenmauer umfangen wird. Im Beisein zweier Pfarrer evangelischer wie katholischer Konfession enthüllten Thorsten Dietrich und Schirmherr Mark Weinmeister am Wochenende den 350 Millionen Jahre alten Sandstein mit der Aufschrift „Katharinen Garten“.
Die „Weinbruderschaft ad via regia A. D. 1670“ feierte am Wochenende mit zahlreichen Gästen die Einweihung ihres Weingartens. Eigens dazu angereist war der Schirmherr der Anlage, der Staatssekretär für Europaangelegenheiten Mark Weinmeister. Weinmeister hatte zu dieser Aufgabe spontan zugesagt, weil ihn die Verbindung von Tradition mit den Möglichkeiten für die Zukunft reizte. Er halte das, was die Mitglieder der Weinbruderschaft am Steinauer Weinberg in kürzester Zeit geschaffen haben für eine Glanzleistung, gestand er.
Thorsten Dietrich, der Vorsitzende des Arbeitskreises innerhalb des Steinauer Geschichtsvereins und dessen Vorsitzender Hans-Joachim Knobeloch freuten sich darüber, dass der evangelische Pfarrer Manfred Bechler ihren Weingarten gemeinsam mit dem katholischen Pfarrer Manfred Kopka segnete: „Möge es ein guter Steinauer Wein werden! Prost!“, so Kopka. Das gemeinsam gesungene Spiritual erweiterte Kopka um die Strophe: „Auch wenn wir weit entfernt vom Rhein, ernten wir hier unsern Wein“.
Mitten zwischen den Reben hatten die Musiker der Kapelle „Schottischer Spessart“ Platz genommen, um das fröhliche Fest mit der Volksmusik des Spessart zum Klingen zu bringen.
Auch eine ganz besondere Weinkönigin „Georgia“ – Georg Lotz in der Verkleidung einer feschen Weinkönigin – fand sich zur Einweihungsfeier mit ihrem Winzer Günther Rösser ein.
Lobend hob Thorsten Dietrich die tatkräftige Mitarbeit insbesondere dreier Weinbrüder hervor. Denn Adolf Fuchs Hans Müller und Oskar Müller hatten zusätzlich zu den obligatorischen Arbeitseinsätzen und dem Aufwand, der Pflege der eigenen Reben immer wieder ihre Arbeitskraft am gemeinsamen Weingarten eingebracht.
Die Mitglieder der Weinbruderschaft bewirteten ihre Gäste anlässlich des Einweihungsfestes mit Getränken, Gegrilltem, Blechkuchen und Käsehäppchen. Bis in die Nacht feierten die Weinbrüder und ihre Gäste an diesem Septemberabend bei lauen Sommertemperaturen.