Weinanbau in Steinau

8. Jahrhundert

zusammen mit der Christianisierung erhält der Wein als liturgischer Bestandteil große Bedeutung. Iro-Schottische Mönche christianisieren das Gebiet in und um Steinau. 744 Gründung des Klosters Fulda, 886 Weihung der ersten Kirche von Salmünster und Erwähnung einer Kirche in Steinau zur gleichen Zeit. Um 900 wird Steinau von Fulda kirchlich verwaltet.

1319

Erzbischof Peter von Main (1306-1320) gründete das Säkularkanonikerstift St. Peter und Paul zu Salmünster und dotierte es u.a. mit der Pfarreien Salmünster und Steinau. Damit wurde die Katharinenkirche Steinau dem Kollegialstift Salmünster inkorporiert.
In diesem Zusammenhang wurde der Kirchengemeinde Steinau die Auflage gemacht, jährlich u.a. auch drei Ohm Wein als Weinzehnten an das Stift zu liefern. Dabei handelte es sich um selbst angebauten Wein vom „Hundsrücker Berg“, dem „Steinesfeld“ und dem „Hang unterhalb der Marborner Warte“.

1419

ist der Ankauf von Rotwein durch den Bürgermeister der Stadt Steinau im Gerichtsbuch belegt.

1429

hatte ein Steinauer eine eigene Kelter bei seinem Haus.

1431

aus Einträgen im „Alten Saalbuch“ von Steinau und entsprechenden Aktenbündeln lassen sich ausführliche Ausführungen über die Anlage von Weingärten für Steinauer Bürger entnehmen.
Zu dieser Zeit einigten sich Reinhard, Graf von Hanau, und Dietrich II., Abt von Schlüchtern, wegen ihrer Rechte in Bezug auf die neuen Weingärten am „Bellingerberg“.

1432

ein Steinauer Bürger musste einen Eid vor Gericht ablegen, dass die Bezichtigung, einer habe Weintrauben entwendet, falsch sei.

1450

werden Weingärten der Steinauer am „Bellinger Berg“ erwähnt.

1464

ordnete Philipp, Graf von Hanau, an, dass niemand ohne Einverständnis der „Weinsetzer“ Wein einlagern dürfe, und dass jedes ausgeleerte Fass geeicht und das entsprechende „Ungeld“ von der ausgeschenkten Weinmenge gezahlt werden müsse.

1500

wird ein Weingarten in der Flur „am Stein“ erwähnt.

1512wp0b5bedc2_01_1a

werden Weingärten in den Fluren „an der treyb“, „im steyn“, „am früeberg“, „ober dem Boppen“, „auf der mittleren Hege“, „an der Marborner Brücke“, „außerhalb der Landwehr“ und „zwischen Landwehr und Pfad“ am Hundsrücker Berg sowie „oberhalb des Fogelers (Vogelfängers) Berg außerhalb der Landwehr“ erwähnt.

1516

gehörten zur Pfarrei Steinau einige Weingärten, die kurze Zeit vorher noch Ackerland waren.

1524

war der Graf von Hanau mit Gefolge in Steinau und man bezog u.a. 1/2 Fuder Hundsrücker Wein vom Einheimischen.
(Weinmaße in Steinau im 16. Jahrhundert:
1 Fuder Wein oder ca. 902 Liter = 6 Ohm; 1 Ohm oder ca. 150 Liter = 20 Viertel; 1 Viertel oder 7,52 Liter = 4 alte Maß; 1 Maß oder 1,88 Liter = 4 Schoppen und 1 Schoppen = 0,47 Liter.
1 Fuder = 120 Viertel = ca. 900 Liter.)

1531

ausführliche Aufrechnungen über „Weinberg-Zins“. Erwähnung von Weingärten in den Fluren „in der kehln (Kehle)“, „am Stein“, „am huner pfadt (am Hühnerpfad)“ und „an der alten Landwehr“.

1535

wird der „Wingerte Zinß by der Marborn Wardt inwendig der landtgewer“ erwähnt.

1537

es werden Weingärten in den Fluren „im Jenten-Busch (Entenbusch)“, „am Honsrocker Berge an der landgewer“, „in der kelnn (Kehle), „am Schernbusch“, „am Stein“, „an der hindern Treib (Viehtrieb) und an der „Marborner Warte“ erwähnt.

1537

kostete ein Weingarten 29 Gulden. 1538 wird ein anderer auf 38 Gulden geschätzt. Ein Weingarten am Hundsrücker Berg, und zwar „am Hunerpfadt“, wurde mit 40 Gulden taxiert.

1539

wurde Wein vom Hundsrücker Berg in Hanau von gräflichen Beamten getrunken. Sie haben den „Hunsricker“ bei einem Umtrunk wie Wasser getrunken ( als „ob es lauter bach gewest wer“).
Der Abt des Klosters Schlüchtern Lotichius schildert seinem Freund Melchior Kling, dem aus Steinau stammenden Rechtsgelehrten, die Wirkung des Hundsrücker Weines (vinum Cynoton) so:
Zuerst „gehet er sanft ein, dann aber gewinnt er Kraft und feiert wunderbarliche Triumphe“.
Bei sämtlichen Wirten der Stadt Steinau wurden insgesamt 46 Fuder und 2 Viertel (entspricht ca. 41.500 Liter) Wein ausgeschenkt.

1541

beschwerten sich die „weingartner“ des Hundsrücker Berges, dass einer zu seinem Weinberg über nutzbares Feld gefahren sei, und begehrten deshalb einen Entscheid des Landgerichts Steinau.

1543

betrug der Weinausschank in Steinau insgesamt 59 Fuder, 5 Eimer und 1 Viertel (entspricht ca. 54.000 Liter) Wein ausgeschenkt

1545

bewirtschafteten nach einer Stadtrechnung die Bürger 190 Weingärten in Steinau.
Davon lagen 92 Parzellen am Hundsrücker Berg zwischen der Landwehr und dem Hühnerpfad („huner pfadt“) und auch am Viehtrieb (hinden an der treibe“. Weitere 44 Parzellen befanden sich in einem anderen Bezirk des Hundsrücker Berges und 13 Parzellen bei einer Neuordnung des Berges („hinden am rudt“). 10 Parzellen waren „ann der grunen leidenn am Lergenlauff gelegen“, ferner noch 28 Parzellen am „Bellinger Berg“ und 3 Parzellen am „Entenbusch (Jenten-Busch)“.
Es werden Weingärten „jenseits der Landwehr am Weg nach Ulmbach“, „an der Keln“ und „jenseits des Hühnerpfads (uf den Newen bergen = neuen Weinbergen) genannt.
Der Abt des Klosters Schlüchtern beansprucht einen Teil des Weinzehnten vom Bellinger Berg, doch der Steinauer Unterkeller stellte sich gegenüber der Forderung taub.
Vom Zehnten der Weingärten hinter der Treib am Hundsrücker Berg erhielten ein Drittel die Geistlichen von Salmünster.
in der Steinauer Gemarkung gibt es insgesamt 232 Weingärten. Davon 30 am Bellinger Berg. Die meisten am Weinberg u.a. in den Fluren „Honsrocker Berg“, „in der Kehle“, „am Lerchenlauff“, „in der krummen Leiden“, „am Stomrein“ und „in der Hinteren Treib“.
da die Weinrechnung des Jahres 1555 gewisse Mängel aufwies, setzte die Stadtobrigkeit auf Anordnung des Grafen von Hanau erstmals Männer der Bürgerschaft als Weinmeister oder Weinsetzer ein. Sie hatten die Aufgabe, den Wein in den Kellern der Gasthöfe und Privathäuser auf seine Güte hin zu prüfen und danach den Preis festzusetzen. Ferner hatten sie die Aufgabe bei Streitigkeiten wegen des Weines schlichtend einzugreifen. Jährlich mussten sie eine „Weinrechnung“ vorlegen.
Die Weinmeister sollten im Weinkeller „keine Gesellschaft halten“, „auf Faß und Reif achten“ und Weinhefe verkaufen.

1562

wp53e1e6e4_01_1adie Stadt und auch die „Schenkwirte“ kaufen zur Einlagerung in ihren Kellern außer dem Wein, „wie der zu Steynau wechst“ auch „ausländische“ Weine, d.h. solche, die nicht in hanauischen Orten gewachsen waren. Vor allem Frankenwein aus Gambach, Retzbach, Thüngersheim und Erlabrunn. Der Wein wurde über die „Weinstraße“ nach Steinau transportiert. Die Weinstraße führte von Gemünden am Main über Rieneck durch das Sinntal und dann von Jossa durch dichten Wald an Eulerskopf und Tonkautenkopf vorbei nach Bellings, und ferner über Steinau nach Ulmbach in den Vogelsberg.

1587

ist erwähnt, dass Mist zum Düngen in die Weinberge gefahren wurde.

1591

dem „Schwaben von Schlüchtern“, der in Steinau die Weinreben geschnitten und junge Obstbäume „gepfropft“ hatte, gab man als Lohn 7 Weißpfennige.

1614

wurden zwischenzeitlich die Einfuhr und der Ausschank von ausländischem Wein (insbesondere Frankenwein) verboten, damit der einheimische Weinbau sein Gewächs zu Geld machen konnte.

1615

wurde darüber geklagt, dass durch das überhandnehmende Einführen von Frankenwein „das Hundsrücker gewächs gar verstopft wird“ und „die Bürgerschaft, die jährlich ein großes auf die Weinberge wendet, in Verderben mit dem ihrigen (Wein) gerät.“

1618-1648

in Folge des der Dreißigjährigen Krieges kommt der Weinanbau in Steinau zum Erliegen.

1655

Zentgraf, Bürgermeister und Ratsherrn verteilen die Grundstücke der Weingärten unter der verbliebenen Bürgerschaft neu. Der Zentgraf las den gräflichen Befehl, die Weinberge wieder in Ordnung zu bringen, der versammelten Bürgerschaft vor.

1659

Die Weinberge in Steinau liegen noch wüst.

1660

Die Weinberge in Steinau werden wieder in Kultur gebracht und es erfolgt eine zweite Blütezeit des Weinanbaus.

1670

Aufstand von 10 Steinauer Weinbauern gegen den Amtmann.

1670

Während der Amtszeit des von den Grafen zu Hanau eingesetzten Amtmannes Joachim des Palis de la Molière, wurde dieser verschiedenster Vergehen bezichtigt.
So habe es u.a. durch seine Schuld wegen übler Verwaltung des Weinschanks wenig Profit gegeben, so dass in Steinau an Reparaturen von städtischen Häusern, Mauern und Straßenpflaster gespart werden und man sich deswegen vor den Durchreisenden schämen musste.
Der Hofrichter klagt, dass obwohl dem Amtmann in seiner Instruktion das Kloster Schlüchtern zu schützen anbefohlen worden sei, habe er die dem Kloster zugehörige „Verlegung des Bannweins“ an sich gezogen (Einlagerung und Vertrieb von Wein). In Schlüchtern und Hintersteinau habe der Amtmann 6 Fuder Wein auszapfen lassen und dadurch ca. 200 Gulden reinen Gewinn gezogen. Alle diese Angaben könnten durch Eid bekräftigt werden.
Zehn mutige Weingartenbesitzer aus Steinau bekundeten, dass sie ihre Weingärten aufgeben mussten, weil sie vom Vieh des Amtmanns durch Abhüten gänzlich verdorben wurden. Den Zins und „die Schuldigkeit“ mussten sie aber dennoch weiter davon geben.
Auch den Weinberg des Leonhard Fechter, von dem er der Almosenpflege jährlich 1 Reichstaler geben musste, hätten des Amtmanns Schafe verdorben.
Im Lochfeld und unter den Weinbergen seien zum Zweck des Abhütens einige Marksteine ausgegraben und „alle Felder übern Hauffen“ zusammengelegt worden. Der Amtmann ließe die Felder schnell umzackern, damit man nicht mehr feststellen könnte, wo sie angefangen und aufgehört haben.
Die Regierung von Hanau entließ u.a. aufgrund der mutigen Aussagen der Steinauer Weingärtner den Amtmann des Palis.
Sie setzte ein Exekutionskommando von 1 Offizier und 4 „Musketierer“ in sein Haus und befahl, dass niemand mehr dem „gewesenen Amtmann“ zu gehorchen brauche.
Der Keller Jacobi musste ein Verzeichnis über das pfändbare Vermögen des abgesetzten Amtmanns aufstellen und vermerkte u.a. als höchsten geldwerten Posten Wein im Wert von 350 Gulden.

Ca. 1720

Aufgabe der Weingärten aufgrund Missernten und aufkommenden Tabak- und Hopfenanbaus. Ebenso Zunahme von Bier-, Branntwein- und Obstweinkonsum zu Lasten des Weinkonsums.

1821

Wiederanpflanzung von Weinreben am Steinauer Weinberg.
Rund 200 Jahre lang hatten die Weingärten am Weinberg verödet dagelegen. Sie waren mit Eichen, Nuß-, Birn- und Zwetschgenbäumen bestanden. Johannes Menge war der erste Steinauer Bürger, der einen Weingarten nach Abräumen von Steingeröll und Dornengestrüpp anlegte. Er hatte den Weinbau in Frankreich erlernt.

1824

Anbau von Wein durch 12 Steinauer Bürgern auf 9 Morgen der sonnigen Kalkhänge am Weinberg (Gesamtfläche 330 Morgen). Ende des Jahres waren es 40 Bürger, die auf einer Fläche von 25 Morgen am Weinberg Wein anbauten. Fast 50 Bürger beabsichtigten, weitere Weingärten anzulegen. Bürgermeister Pauli mahnte aber zur Vorsicht mit der Wahl der richtigen Rebsorten. Es wurden weitere 20 Morgen Unland am Weinberg in Weingärten umgewandelt. Als Motivation für Neuanpflanzungen sollte kein Weinzehnter eingezogen werden.

1825

wp67456434_01_1aAm 5. Oktober 1825 fand im Weinberg des Jacob Menge die erste Weinlese statt. Der Ertrag reichte zur Kelterung von ½ Ohm rotem und je ½ Ohm weißem Wein. Eine Schachtel Trauben wurde zur Begutachtung nach Hanau gesand.

1826

Apotheker Cassebeer aus Gelnhausen, Kreisrat Giesler, Amtmann Udet und Bürgermeister Pauli besichtigen die Steinauer Weinberge. Sie kamen zu folgenden Erkenntnissen:
„Die Lagen und Böden sind vorzüglich. Sie dehnen sich vom „Bienhäuschen“, das einst ein Lieblingsplatz der Familie Grimm war, bis zu den Hundsrücker Hofgütern aus. Zur Pflege der 2700 aus Hochheim von Apotheker Scherzell gelieferten roten „Reiflinge“ und der umfangreichen Ankäufe von „Setzlingen“ aus Gelnhausen müsste ein lokaler Sachverständiger angestellt werden. Dem laufenden Ablesen der Schädlinge sei große Beachtung zu schenken. Zu Beginn der Reifezeit müssten alle zu den Weinbergen führenden Wege geschlossen werden. Erst wenn der Boden hart gefroren ist, dürften die ca. 3000 Schafe der Hundsrücker Herde den Weinberg beweiden. Im angrenzenden Stadtwald „Stummer Rain“ dürften die Weingutbesitzer Rebenpfähle schneiden. Die neugierigen Steinauer würden in den frischen Pflanzungen großen Schaden anrichten, so dass die Weinberge mit Zäunen versehen und Wächter angestellt werden müssten.
Zur Reifezeit wurde von Apotheker Cassebeer ein Gutachten ab und teilte mit:
Gelegentliche Nebelbildungen im Kinzigtal und wechselnde Temperaturen sind der Zuckerbildung gut dienlich. Die Güte des Steinauer Weines wird ihm einen Namen machen.
Die Weinlese ergab im Jahre 1826 gute Trauben.
Obergerichtsanwalt Harz zu Hanau und Zeichförster Strohmeyer zu Steinau wurde genehmigt, ihre Weinlagen am Weinberg zu Ehren des Kurfürsten „Wilhelmsberg“ zu nennen.

1827

Am 8. Oktober 1827 wurde die Weinlese mit einem Fest begonnen. Am Morgen ging`s mit Musik hinaus in den Weinberg. Dort wurde zuerst der Choral: „Nun danket alle Gott“ gesungen. Dann ließ man unter Pauken- und Trompetenschall und mehreren Salven der Schützen die Landesregierung hochleben. Der frohgestimmte Zug bewegte sich nun von einem Weingarten zum anderen bis zum Wilhelmsberg. Dort ließ man unter dem Krachen von vier aus Salmünster entliehenen Böllern, gleichzeitiger Musik und dem Klingen angestoßener Gläser den Kurfürsten, dann den Magistrat und sämtliche Weinanbauer Steinaus hochleben. Man zog noch zum Weinberg von Jacob Menges und dann mit Musik zur Stadt.

1828

Im Rahmen der Weinlese wurde am 21. Oktober 1828 im Gewann Wilhelmsberg folgendes festgehalten: Trauben = „Hauptsatz Riesling, wenig fäulig“; Most = „ziemlich klar, nicht gefärbt.“

1833

Ludwig Emil Grimm dankte dem Kläschen (Nicolaus) Velt für die zugesandten Trauben.

In diesem Jahr bauten bereits 150 Steinauer ihren Wein an.

1834

der Wein vom Wilhelmsberg war von guter Qualität.

1835

beim Ochsenwirt trank ein Durchreisender aus England Wein und fragte den Wirt, was es für ein Gewächs sei. Der gab darauf zur Antwort: „Euer Lordschaft, s`ist ein ganz gehorsamer Steinauer 34er!“
Die Weinlese des Jahres 1835 begann erst am 28. Oktober, da diesmal besonders die späten Sorten guten Ertrag versprachen.
Im Jahre 1835 gab es 220 Steinauer Weinbauer. Da diese nicht über genügend Kellerraum verfügten, ließ der Bürgermeister ausschellen, dass jeder Weinbergbesitzer seinen Wein gegen ein Lagergeld von 10 Kreuzer pro Jahr für jedes Ohm im Rathauskeller einlagern könne. Im Winter lagen dann auch 109 Ohm, also rund 18.000 Liter im Rathauskeller.

1836

erste Missernte. In einer Eingabe klagten die Steinauer Winzer: “Der in diesem Herbst erzielte Wein ist von geringer Qualität und keineswegs Wein, sondern teilweise nur zu Essig, andernteils es aber gar nicht benutzt werden kann.“
Eine Maß (1,88 Liter) Steinauer Wein wurde im Jahr 1836 für 24 Kreuzer verkauft.

1837

zweite Missernte. Die Steinauer Winzer erklären: „Die Trauben waren nicht zur Reife gelangt. Solche hängen noch an den Stöcken. Weder Steuer noch Zehnten kann dieses Jahr gegeben werden.“

1839

dritte Missernte.

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vierte Missernte. Ein Weingarten nach dem anderen wurde aufgegeben und verödete wieder.
Wilhelm Grimm bekam bei einem seiner Aufenthalte von Christoph Euler, das „Älter Stöffelche“, Wein aus eigenem Gewächs.
Auch seinem Bruder Jacob Grimm wurde bei einem zeitlich früheren Besuch Steinauer Wein kredenzt.

1846

Kinder und auch Erwachsene holten sich aus den wenigen Weingärten noch unreife Trauben, so dass die Feldschützen angewiesen werden mussten, schärfer auf die Übeltäter achtzugeben.
Der letzte Weinbergbesitzer war der Bruder des Johannes Menge. Er pflegte in guten Weinjahren zu sagen: „Meiner is besser wie de Büdesheimer.“
Der Bürgermeister schrieb: „Die Weinberge sind verheert.“

2012

Zwei Weinstöcke (Rieslinge) aus der Anbauzeit von 1821 werden im Flurstück „In der Kehle“ wiedergefunden und im Auftrag von Horst Winkler durch eine Rebschule auf amerikanischer Unterlagenrebe veredelt. Es erfolgte ein Verkauf der veredelten Rebstöcke an Interessierte über den Geschichtsverein Steinau e.V. Host Winkler pflanzte hiervon ca. 100 Stöcke auf seinem Grundstück „Am Berg“ an.

2015

Gründung der „Weinbruderschaft ad via regia Anno Domine 1670“ innerhalb des Geschichtsvereins Steinau e.V. mit dem Ziel der Wiederbelebung des Weinanbaus in Steinau.
Ein dritter Weinstock aus der Anbauzeit um 1821 wird gefunden.

2016

Geplante Wiederanpflanzung von Weinreben durch die Weinbruderschaft am Weinberg in der Flur 16, Flurstück 10 mit dem Flurnamen „Weinberg“.
Die Rebsorten Regent und Phoenix sollen je zur Hälfte auf einer Fläche von 1.000 qm (10 Ar) angebaut werden. Im Jahre 2017 sollen dann 100 veredelte Ableger der Rebstöcke von 1821 folgen.