Mauerspechte

Die Stadtmauern und Wehrtürme von Steinau vor 1989

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Die nachstehend aufgeführten Bilder der historischen Stadtbefestigung aus den Jahren 1985-89 machen deutlich, wie nahe die Mauern und Türme von Steinau dem Verfall Preis gegeben  waren.

Öffentliche Gelder für die Erhaltung der Stadtmauer waren zu diesem Zeitpunkt nicht zu bekommen, weil die Stadt mit der damals gerade erst begonnenen Altstadtsanierung finanziell voll ausgelastet war und die Wehranlagen nicht mit Geldern aus der Stadtsanierung  repariert werden durften.

So kam Karl Hellwig (1.2.1924 – 7.1.1993), früher Land-tagsabgeordneter und Ehrenbürger der Stadt,  auf die Idee, die arg ramponierte Stadtbefestigung aus dem 14. und 15. Jahrhundert mit Hilfe Ehrenamtlicher zu restaurieren.

Er gründete die Bürgerinitiative „Mauerspechte“,  eine Gruppe rüstiger Rentner, die diese Arbeiten seither durchführen.

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Im  April 1990 wurde mit der Restaurierung des Zwingers, des am ärgsten verfallenen Stadtmauerteils, die erste Aktion begonnen werden.

In den Folgejahren schlossen sich jährlich Sanierungs-aktivitäten, meist eine im Frühjahr und eine im Herbst an, um sowohl große Teile des äußeren als auch des inneren Befestigungsrings zu erhalten.

In den etwa 40 Einsätzen, knapp 15.000 Arbeitsstunden, wurden bisher zehn der noch vorhandenen 14 Wehrtürme renoviert bzw. neu errichtet und über 800 Meter der Stadtmauer erneuert. Das entspricht mehr als der Hälfte des gesamten äußeren Befestigungsringes der Altstadt.

Für ihre  hervorragenden Verdienste und Beispiel gebenden Leistungen wurde den tüchtigen Handwerkern im Jahre 1991 der Hessische Denkmalschutzpreis verliehen.wpd45bbd10_01_1a

Als „Krönung“ ihres nachahmenswerten Handelns erhielt diese Bürgerinitiative am 19.11.2001 in der Thüringer Staatskanzlei  Erfurt feierlich den „Deutschen Preis für Denkmalschutz“ vom Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz überreicht.

Wir danken allen, die zur Erhaltung der Stadtbefestigung beigetragen haben.