Nach längerer Pause öffnet der Geschichtsverein Steinau ab August 2020 seine Heimatkundliche Sammlung wieder, und zwar mit einer neuen Sonderausstellung.
Der Geschichtsverein Steinau an der Straße e.V. freut sich, der Öffentlichkeit in seiner Heimatkundlichen Sammlung in den Räumen des Museums Steinau im Amtshof eine neue Ausstellung zum Thema „Spielzeug im Wandel der Zeit“ nach mehrmonatiger Verspätung zugänglich zu machen.
Alle Vorbereitungen für die Eröffnung der Ausstellung waren bereits im Februar weitgehend getroffen, bevor der allgemeine Lockdown auch einen Museumsbesuch zunächst unmöglich machte, berichtet Vorstandsmitglied Manuela Schneider-Ludwig, die zusammen mit Adolf Fuchs den überwiegenden Teil der erforderlichen Arbeiten übernommen hatte.
Eine „offizielle Eröffnung“ ist auch jetzt nicht vorgesehen, da die Räumlichkeiten des Geschichtsvereins in der Amtshofscheune doch eher begrenzt sind und die Einhaltung der derzeit gültigen Regeln dort nur sehr schwierig zu gewährleisten wäre.
Allerdings erhalten alle Leihgeber von Exponaten vom Geschichtsverein „exklusiv“ und vorab die Möglichkeit, die Ausstellung in kleineren Gruppen zu besichtigen. Ab August ist die Heimatkundliche Sammlung dann wieder für alle Interessierten zu den üblichen Zeiten – jeden 1. und 3. Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr – geöffnet, selbstverständlich unter Einhaltung der jeweils gültigen Schutz- und Hygieneregeln. Die erste Öffnung ist somit für den 2. August 2020 vorgesehen.
Für die Sonderausstellung haben Bürgerinnen und Bürger dem Geschichtsaus verein Leihgaben ihrer Spielzeuge zur Verfügung gestellt. So ist ein breitgefächerter Eindruck über die Spielzeugwelt der Jahrzehnte im Spiegel ihrer Zeit entstanden, von „Spielzeugklassikern“ Puppen und Puppenhäusern über Plüschtiere hin zu Baukästen, Legosteinen, Modellautos und -eisenbahnen sowie Utensilien für beliebte Rollenspiele wie Cowboy und Indianer. Abgerundet wird die Ausstellung durch einige wenige „moderne“ Exponate wie etwa eine Nintendo-Spielekonsole.
Das älteste Exponat ist übrigens eine Puppe aus dem Jahre 1894, die sicher so manch Interessantes aus den letzten 125 Jahren erzählen könnte … Aber auch andere Spielsachen haben ihre ganz besondere, private Historie, die sich vor dem Hintergrund deutscher Geschichte abgespielt hat. Darauf wird in der Ausstellung mit entsprechenden Hinweisschildern eingegangen.
Die besonderen Rahmenbedingungen in diesem Jahr haben leider einige Kompromisse erforderlich gemacht, was Manuela Schneider-Ludwig und ihr Ehemann Thomas, von dem sie tatkräftig unterstützt wurde, besonders bedauern. So konnte der geplante Katalog zur Ausstellung nicht erstellt werden, da keinerlei Gegenstände berührt werden dürfen. Auch musste die bereits eingerichtete „interaktive Spielecke“, in der sowohl kleine als auch große Kinder dazu ermutigt werden sollten, Spielzeug selbst auszuprobieren, wieder geräumt werden.
Dennoch ist der Geschichtsverein überzeugt, dass der Besuch der Ausstellung auch unter den erschwerten Rahmenbedingungen lohnenswert ist und so manchen längst erwachsenen Besucher in die Zeit zurückversetzen wird, in der er oder sie sich selbst gerne noch mit Spielsachen „zum Anfassen“ beschäftigt haben, wie sie in der Amtshofscheune überwiegend zu sehen sind.
Ein Artikel erschienen in der KN und BWB